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Abbildung 26: © DEV Prigglitz, Öde Kirche Text
Nahe beim Gut Gasteil, gegenüber der Patriziuskapell, liegt am Sattel zwischen Prigglitz und Gasteil die Öde Kirche, auch Ehde Kirche oder Edtkirche geschrieben. Plastiken von Charlotte+Johannes Seidl machen den Raum, dessen Mauerreste sichtbar sind, erlebbar.
Auf der Tafel, bei den Mauerresten angebracht, ist folgender Text zu lesen:
Dr. Hubmann, 7. Mai 1996, Bundesdenkmalamt
Abbildung 27: © DEV Prigglitz, Öde Kirche
Wahrscheinlich sind dies die Mauerreste der sagenumwobenen ersten Prigglitzer Kirche, der "Ehde Kirche", vielleicht vor 1.000 Jahren im Zusammenhang mit einer größeren, besfestigten Anlage entstanden. Ein bereits frühzeitliches Weg- oder Flurheiligtum, das von der Kirche nicht vernichtet, sondern dessen Platz und Bedeutung von ihr usurpiert wurde. Jedenfalls war es eine Stelle, von und zu welcher Feuer- und Rauchzeichen/signale gesandt wurden.
Die ursprünglich von Kelten besiedelte Gegend, die in den Ungarnstürmen sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, dürfte ein Rückzugsgebiet gewesen sein. Hinweise gibt es zahlreiche, die wissenschaftliche Befundung ist noch offen.
Die stelenartigen Plastiken von Charlotte+Johannes Seidl stellen eine Erinnerung, eine Visualisierung des seinerzeitigen Raumes dar und machen für uns Heutige historische Bezüge erleb- und begreifbar.
Die Legende erzählt:
Seinerzeit sollte auf dem Platz der Ödkirche die Prigglitzer Kirche errichtet werden. Als die Bauarbeiter mit dem Bau beginnen wollten, erschien ihnen ein Hirsch mit Kreuz im Geweih. Dieser Hirsch wurde von Jägern bejagt und tödlich verletzt. Der Hirsch flüchtete mit letzter Kraft ins Tal und am Platz seines Todes wurde die heutige Pfarrkirche, dem heiligen Nikolaus geweiht, errichtet.