Vulkanisches Gestein in Prigglitz

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Vulkanisches Gestein in Prigglitz

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Auf dem Weg von Sankt Christoph nach Eichbühel und weiter zur Wiese ist ein überaus interessantes Gestein zu finden. Es handelt sich um Blassenecker Porphyroid. Vor ca. 450 Millionen Jahren (Erdzeitalter Ordovizium) kam es zu einem gewaltigen Vulkanausbruch. Der gesamte Ostalpenraum (Gebiet von Niederösterreich bis Tirol) war davon betroffen. Reinhard Belocky beschreibt dieses Phänomen.

Von Reinhard Belocky wurde uns folgender Bericht zur Verfügung gestellt (Oktober 2024):

Rechte: 2024

Abbildung 29: © Libora Oates-Indruchova, Porphyroid an der Straße von Eichbühel - Auf der Wiese

Auf den letzten 150 m bevor der Weg von St. Christoph die Straße Eichbühel — Auf der Wiese erreicht, ist im Wegboden ein helles feinkörniges Gestein zu sehen, zum Teil in Bruchstücken, aber auch anstehend (d. h. im Verbund mit dem Untergrund).

Dieses Gestein ist nach dem Blasseneck in den Eisenerzer Alpen benannt, wo es erstmals beschrieben wurde und eine Mächtigkeit (Dicke) von ca. 1.000 m erreicht. Als Porphyroid wird ein Gestein vulkanischen Ursprungs bezeichnet, das im Laufe der Erdgeschichte durch die Einwirkung von Druck und Temperatur verändert wurde. Die Verbreitung des Blasseneck Porphyroids reicht vom Ostrand der Alpen in Niederösterreich bis nach Tirol; aber auch im südlichen Kärnten sind vergleichbare Gesteine zu finden.

Rechte: 2024

Abbildung 30: © Libora Oates-Indruchova, Porphyroid - Detail

Die ursprünglichen Vulkane waren über ein langgestrecktes Gebiet verbreitet, vermutlich entlang eines vulkanischen Inselbogens, vergleichbar mit dem der pazifischen Inseln (Japan, Philippinen). Der Vulkanismus war über einen Zeitraum von ca. 30 Mio. Jahren aktiv. Die oftmals explosiven Ausbrüche fanden vornehmlich an Land statt, in Form von zähflüssigen Laven und pyroklastischen Strömen.

In historischer Zeit vergleichbare Vulkanausbrüche ereigneten sich beispielsweise am Vesuv bei Neapel in Italien, wo die römischen Siedlungen Pompeji und Herculaneum durch pyroklastische Ströme zerstört wurden. Pyroklastische Ströme bilden sich aus einem gasreichen Magma, das durch die Druckentlastung beim Ausbruch explosionsartig zerstäubt. Das dabei entstehenden Gemisch aus vulkanischen Gasen und feinen Gesteinsteilchen (vulkanische Asche) rast mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1000 km/h und einer Temperatur von bis zu 800°C die Anhänge eines Vulkans hinunter.