Bergwerk Grillenberg

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Bergwerk Grillenberg

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Rechte: Hildegard Rath, Datum: 2020-12-29

Abbildung 32: © DEV Prigglitz, Bergwerk Grillenberg

Das Schaubergwerk Grillenberg ist ein ehemaliges Bergwerk, in dem Eisenerz unter Tage abgebaut worden ist. Regulär in Betrieb war das Bergwerk mit Unterbrechungen bis 1903. Während der beiden Weltkriege wurde der Betrieb nochmals aufgenommen. 1992 eröffnete das Bergwerk als Schaubergwerk. Alle Information zum Bergwerk und der Besichtigung sind hier zu finden:

Schaubergwerk Grillenberg

In der Ortschronik von 1992 findet sich folgender Bericht:

Im Gemeindegebiet von Prigglitz sind in den Berghängen reiche Naturschätze gelagert. Hier hat der sogenannte "Nordsteirische Eisensteinzug", der in Schwaz in Tirol beginnt und bis in unser Gemeindegebiet reicht, nochmals eine mächtige Lagerstätte, bevor diese im Ort Bürg endet. Aus diesem Eisensteinzug wurden Kupfer und Eisen gewonnen.

Am Fuße des Gahns war ein Bergwerk in Betrieb: das "Grillenberger Eisenbergwerk". Beim Gut Sankt Christoph zeigt noch heute ein verbrochener (eingestürzter) Stollen, dass Eisenerz geschürft wurde. Von Payerbach kommend, über die Werning, gelangt man zum "Fürst-Johann-Stollen", der mit einem Holztor verschlossen ist. Bei einer Führung wurden in der Zechenstube Pläne, Skizzen und Mineralien gezeigt, die über den geologischen Aufbau des Grillenbergs Aufschluss gaben. Der Hauptförderstollen war 320 m lang und durch Balken und Bretter abgestützt. Nach der eingebrachten Zimmerung kommen nackte Felswände, wo die Lagerungen des Erzes deutlich sichtbar sind. Grünlich schimmernde Streifen (Malachit) verraten, dass auch Kupferlager vorhanden sind. Beim Ausgang des Stollens sieht man dann die 4 Röstöfen, die zum Ausräuchern der Kohlensäure und zum Verringern der Erzgewichte dienten.

Das in seiner Mächtigkeit von 1 bis 2m anstehende Grillenberger Erzlager besteht zu 85 % Spateisenstein mit 48 % Eisengehalt und zu 15 % Eisenglanz mit 65 % Eisengehalt. Beide Erze wurden gleichzeitig gewonnen und verwertet. Seltener kommen Kupfer und Eisenkies vor, die aber nicht abgebaut wurden.

Fundstücke, die während des Abbaus entdeckt wurden, lassen vermuten, dass hier bereits die Kelten und später auch die Römer Erz gewonnen und geschmolzen haben.