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Abbildung 7: © DEV Prigglitz, Prigglitz Ort
Die Lage von Prigglitz erscheint einzigartig. Eingebettet in den südlichen Ausläufer des Schneebergs, am Gahns auf 632 m gelegen, zeichnet Prigglitz ein besonderes Klima und eine wunderbare Landschaft aus. Egal ob die Anreise über den Stuppachgraben, über Schlöglmühl oder Pottschach erfolgt, jede dieser Varianten hat einen eigenen Charakter. Die klimatischen Bedingungen erlauben Obstbau und Mostwirtschaft. Als Besonderheit wird das Gedeihen der Kirschbäume gewertet. Aus den Früchten wird auch Schnaps gebrannt.
In der Leitgeb-Chronik von 1885 findet sich folgender Bericht auf Seite 1 bis 2:
Abbildung 8: © Dorfernuerungsverein Prigglitz, Prigglitz Ort
Westwärts der Südbahn am Christofer-, Prigglitzer- und Gasteiler-Gahns, von wo aus die Gahns-Ausläufer "Grillenkohlberg, Sattel, Schmalzgrube, Silbersberg, Weißjackl" bis hart an den Schienenstrang der Südbahn vorrücken, liegt die reizende Laqndschaft Prigglitz mit Schloss St. Christof, welches Gebiet von Reichenau, Payerbach, Schlöglmühl, Gloggnitz, Stuppach, Pottschach, Stixenstein begrenzt ist. Von diesen Orten führen nachstehende Wege nach Prigglitz, als:
1.Von Gloggnitz via Stuppachgraben
2.von Gloggnitz via Rehgraben
3.von Schlöglmühl via Schloss St. Christof
4.von Schlöglmühl via Sattel
5.von Payerbach via Grillenberg
6.von Pottschach via Tannschach und
7.von Stixenstein via Bürg
Die ersten vier Wege dauern beiläufig 1 Stunde, die anderen je 2 Stunden. Der erste und dritte Weg sind Fahrstraßen. Der erste Weg biegt nordwärts, der zweite Weg führt südwärts vom Gloggnitzer Bahnhof auf. Zu den hübschesten und angenehmsten Wegen zählen, der 1., 3. und 6. Der Prigglitzer Gahns, bestehend aus Forstanger, Doppel, Kohlanger, Dreitannen, Sengert, dann: Wernhart-, Schlintner- und Grabnerleithen, Brandgupf, Pfarrawald und Wolfsberg, formieren den "Prigglitzer Kessel", der den Pfarrort Prigglitz einschließt. Gewaltige Felsen, wie Koglwand, Schlintnerwand, Kalkwand, Krenwand, Klingawand, Obrochawand*, Forstwand, Pechwänd und vor allem die trotzige stolze Rothewand verleihen diesem Orte eine überaus reizende Romantik.
* Abgebrochene oder Türken-Wand
Südwärts vom Kessel ist das wunderhübsche Christofer-Thal am gleichnamigen Gahns, welch letzter mit Grillenkohlberg, Sattel, Schmalzgrube und Deublhöhle das Thal umrahmt. Hier ist das Schloss St. Christof mit Kirchlein, Meierhof und Jägerhaus, welches Gut vordem "Gorrschach=, Gottscha=, Göttscha=, Göscher=, Edl= und Meierhof" genannt wurde. Nordostwärts vom Kessel ist Gasteil-Tannschach, welch herrlicher Höhenzug vom Gasteiler Gahns, Bürg, Tannschacher, Kohlberg, Weißjackl und Pfarrawald umgeben ist. Hier kommt unter anderem das Stixensteiner=Schloss und die kolossale "Gösingwand" in Sicht. Dieser Felsen zeig in der Mitte einen weißen Punkt, der von einem Kanonenschuß der Franzosen herstammt. Um 10 Uhr Vormittags fällt der Schatten auf diesen Punkt. Durch den Stuppachgraben, dessen Thallehnen der Silbersberg und der Weißjackl bilden, rauscht die krystallhelle Brücklaß, auch Prigglitz, welcher Bach bei Stuppach in die Schwarza mündet. Die Ursprungsquellen "Grabner= und Maurerbrunnen" sprudeln bei einer Temperatur von 6,5° R. im Prigglitzer=Kessel, wo sich dieselben auf der Dammwiese vereinigen und so die Brücklaß bilden. Nach Angabe der Aerzte repräsentieren diese Quellen das vorzügliche Trinkwasser in hiesiger Gegend. Im Christofer-Thal fließt der Göscherbach. Er entspringt am Christofer=Gahns bei Villa "Haberlahaus", bespült das Schloss St. Christof und mündet bei Schlöglmühl in die Schwarza. Die Thalrinne des Göscherbaches heißt Göschergraben.
Die Seehöhen der interessantesten Punkte im Prigglitzer Territorium sind, arithmetisch geordnet, folgende (Meter):
Schloss St. Christof |
527 |
Tannschachersäule |
614 |
Schmiergruber im Rehgraben |
623 |
Steinsäule in Pfarra |
625 |
Hauptplatz zu Prigglitz |
632 |
Schweighofer am Grillenberg |
646 |
Haberlkapelle |
662 |
Weißenbäckkreuz |
662 |
Ehrenbäckkapelle |
672 |
Trüblsäule am Wolfsberg |
696 |
Tannschacher Kohlberg |
703 |
Baumgartner-Kapelle |
717 |
Silbersberg am Gloggnitzer Bahnhof |
718 |
Christofer Kohlberg |
752 |
Florianikogl |
769 |
Weißjacklberg |
806 |
Kleewiese |
894 |
Nockenhof |
900 |
Brandgupf |
914 |
Gahnshaus |
928 |
Sengert |
1028 |
Prigglitzer Rothewand |
1184 |
Vergleicht man die Seehöhen der Südbahn, als:
Pottschach |
405 |
Gloggnitz |
439 |
Payerbach |
493 |
Aichberg |
610 |
Klamm |
700 |
Breitenstein |
792 |
Semmering=Station |
896 |
Breitenstein |
792 |
Semmering=Tunnel |
898 |
mit denen von Prigglitz, so findet man, dass der Nockenhof am Christofer=Gahns noch um 2 Meter höher ist, als der höchste Bahn=Semmeringpunkt (Haupttunnel); ferner, dass der Haupteingang von Gloggnitz bis Prigglitz via Stuppachgraben um 193 Meter steigt.