Prigglitz - die Lage

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Prigglitz - die Lage

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Rechte: Sammlung Zwickl

Abbildung 7: © DEV Prigglitz, Prigglitz Ort

Die Lage von Prigglitz erscheint einzigartig. Eingebettet in den südlichen Ausläufer des Schneebergs, am Gahns auf 632 m gelegen, zeichnet Prigglitz ein besonderes Klima und eine wunderbare Landschaft aus. Egal ob die Anreise über den Stuppachgraben, über Schlöglmühl oder Pottschach erfolgt, jede dieser Varianten hat einen eigenen Charakter. Die klimatischen Bedingungen erlauben Obstbau und Mostwirtschaft. Als Besonderheit wird das Gedeihen der Kirschbäume gewertet. Aus den Früchten wird auch Schnaps gebrannt.

In der Leitgeb-Chronik von 1885 findet sich folgender Bericht auf Seite 1 bis 2:

Rechte: Peter Glaser, Datum: 2023-03-18

Abbildung 8: © Dorfernuerungsverein Prigglitz, Prigglitz Ort

Westwärts der Südbahn am Christofer-, Prigglitzer- und Gasteiler-Gahns, von wo aus die Gahns-Ausläufer "Grillenkohlberg, Sattel, Schmalzgrube, Silbersberg, Weißjackl" bis hart an den Schienenstrang der Südbahn vorrücken, liegt die reizende Laqndschaft Prigglitz mit Schloss St. Christof, welches Gebiet von Reichenau, Payerbach, Schlöglmühl, Gloggnitz, Stuppach, Pottschach, Stixenstein begrenzt ist. Von diesen Orten führen nachstehende Wege nach Prigglitz, als:

1.Von Gloggnitz via Stuppachgraben

2.von Gloggnitz via Rehgraben

3.von Schlöglmühl via Schloss St. Christof

4.von Schlöglmühl via Sattel

5.von Payerbach via Grillenberg

6.von Pottschach via Tannschach und

7.von Stixenstein via Bürg

Die ersten vier Wege dauern beiläufig 1 Stunde, die anderen je 2 Stunden. Der erste und dritte Weg sind Fahrstraßen. Der erste Weg biegt nordwärts, der zweite Weg führt südwärts vom Gloggnitzer Bahnhof auf. Zu den hübschesten und angenehmsten Wegen zählen, der 1., 3. und 6. Der Prigglitzer Gahns, bestehend aus Forstanger, Doppel, Kohlanger, Dreitannen, Sengert, dann: Wernhart-, Schlintner- und Grabnerleithen, Brandgupf, Pfarrawald und Wolfsberg, formieren den "Prigglitzer Kessel", der den Pfarrort Prigglitz einschließt. Gewaltige Felsen, wie Koglwand, Schlintnerwand, Kalkwand, Krenwand, Klingawand, Obrochawand*, Forstwand, Pechwänd und vor allem die trotzige stolze Rothewand verleihen diesem Orte eine überaus reizende Romantik.

* Abgebrochene oder Türken-Wand

Südwärts vom Kessel ist das wunderhübsche Christofer-Thal am gleichnamigen Gahns, welch letzter mit Grillenkohlberg, Sattel, Schmalzgrube und Deublhöhle das Thal umrahmt. Hier ist das Schloss St. Christof mit Kirchlein, Meierhof und Jägerhaus, welches Gut vordem "Gorrschach=, Gottscha=, Göttscha=, Göscher=, Edl= und Meierhof" genannt wurde. Nordostwärts vom Kessel ist Gasteil-Tannschach, welch herrlicher Höhenzug vom Gasteiler Gahns, Bürg, Tannschacher, Kohlberg, Weißjackl und Pfarrawald umgeben ist. Hier kommt unter anderem das Stixensteiner=Schloss und die kolossale "Gösingwand" in Sicht. Dieser Felsen zeig in der Mitte einen weißen Punkt, der von einem Kanonenschuß der Franzosen herstammt. Um 10 Uhr Vormittags fällt der Schatten auf diesen Punkt. Durch den Stuppachgraben, dessen Thallehnen der Silbersberg und der Weißjackl bilden, rauscht die krystallhelle Brücklaß, auch Prigglitz, welcher Bach bei Stuppach in die Schwarza mündet. Die Ursprungsquellen "Grabner= und Maurerbrunnen" sprudeln bei einer Temperatur von 6,5° R. im Prigglitzer=Kessel, wo sich dieselben auf der Dammwiese vereinigen und so die Brücklaß bilden. Nach Angabe der Aerzte repräsentieren diese Quellen das vorzügliche Trinkwasser in hiesiger Gegend. Im Christofer-Thal fließt der Göscherbach. Er entspringt am Christofer=Gahns bei Villa "Haberlahaus", bespült das Schloss St. Christof und mündet bei Schlöglmühl in die Schwarza. Die Thalrinne des Göscherbaches heißt Göschergraben.

Die Seehöhen der interessantesten Punkte im Prigglitzer Territorium sind, arithmetisch geordnet, folgende (Meter):

Schloss St. Christof

527

Tannschachersäule

614

Schmiergruber im Rehgraben        

623

Steinsäule in Pfarra

625

Hauptplatz zu Prigglitz

632

Schweighofer am Grillenberg

646

Haberlkapelle

662

Weißenbäckkreuz

662

Ehrenbäckkapelle

672

Trüblsäule am Wolfsberg

696

Tannschacher Kohlberg

703

Baumgartner-Kapelle

717

Silbersberg am Gloggnitzer Bahnhof

718

Christofer Kohlberg

752

Florianikogl

769

Weißjacklberg

806

Kleewiese

894

Nockenhof

900

Brandgupf

914

Gahnshaus

928

Sengert

1028

Prigglitzer Rothewand

1184

Vergleicht man die Seehöhen der Südbahn, als:

Pottschach

405

Gloggnitz

439

Payerbach

493

Aichberg

610

Klamm

700

Breitenstein

792

Semmering=Station

896

Breitenstein

792

Semmering=Tunnel

898

mit denen von Prigglitz, so findet man, dass der Nockenhof am Christofer=Gahns noch um 2 Meter höher ist, als der höchste Bahn=Semmeringpunkt (Haupttunnel); ferner, dass der Haupteingang von Gloggnitz bis Prigglitz via Stuppachgraben um 193 Meter steigt.