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Zum Ursprung des Namen "Prigglitz" finden sich zwei Versionen: einerseits wird ein slawischer Ursprung von "Prigglitz" angenommen, andererseits die Ableitung aus dem Deutschen von "Brücklein" mit der slawischen Endung auf "itz" vertreten.
Im Folgenden werden Passagen übernommen aus: Die Pfarrkirche St. Nikolaus zu Prigglitz, Kurzer Führer zusammengestellt von Pfarrer PETER SCHL0R Im Selbstverlag des Pfarramtes Prigglitz 1961:
Prigglitz ist uraltes Siedlungsgebiet. Schon in prähistorischer Zeit scheinen hier keltische oder norische Bergknappen gehaust zu haben. Grabungen, die man in Gasteil durchgeführt hatte, brachten aber keine nennenswerten Aufschlüsse. Der Name ist slawischen Ursprungs wie alle Namen, die auf „-itz" enden (Gloggnitz, Feistritz usw.). Das weist auf eine Siedlungskontinuität in der Zeit der Völkerwanderung bzw. des Vordringens der Slawen und Awaren in unseren Raum hin (5. bis 9. Jhdt.). Die mittelalterliche Ableitung "Prüeckleins" (Brücklein) ist jedenfalls falsch. Dafür bietet sich kein Anhaltspunkt. Um 1270 war in Prigglitz bereits eine Seelsorgstation. Rund fünfzig Jahre später scheint Prigglitz als eigene Pfarre auf. Das älteste Dokument im Pfarrarchiv ist mit dem Jahre 1403 datiert. Es handelt sich um einen Kaufbrief über Pfarrgüter vom Gotteshaus Göttweig an Pfarrer Conrad Höllwarter. An die Zeit des Türkensturms, der auch unseren Ort nicht verschonte, erinnert eine kleine gußeiserne Gedenktafel beim Patriciusaltar. Auch 1945 lag Prigglitz im Kampfgebiet. Das Haus Polleres (heute Woltron) brannte ab, der Besitzer wurde erschossen. Wie durch ein Wunder griffen damals die Flammen nicht auf die schindelgedeckte Kirche über.
Im Folgenden werden Passagen übernommen aus der Leitgeb-Chronik, Seite 4:
Der Name Prigglitz, Prigleins, Brigleins, Prüggleins, Prüggleinß, Prigglas, Prickles, Prugglaß, Prügglaß, Brücklaß, Priggles, Priggliz, Brückleins, Brigglitz, ist nicht slawischen, sondern deutschen Ursprungs. Er stammt von dem Worte "Brückeln, Brücken", deren es in früherer Zeit, wo die Fahrwege zu Prigglitz noch über sumpfig-wässeriges Terrain dahingleiten, viele gegeben haben soll. So sei erwähnt, dass der alte Fahrweg am Fuß des sogenannten Pfarrastückl längst der sumpfigen Dammwiese hinzog, wo viele Blöchl-Brücken bestanden, was den alten Prigglitzern noch wohl im Gedächtnisse ist, welcher Weg von der Wasserrinne des Maurerbrunnen gegen den Prigglitzer Hauptplatz aufstieg. Die Nachsilbe "itz", die dem Worte Prigglitz anhängt, ist allerdings slawischen Ursprungs wie z.B. Gloggnitz, Ternitz. Allein das hat auf die Ableitung des namens "Prigglitz" keinen Bezug, da die Schreibarten in obiger Namensvariation viel älter sind, als die jetzige. So schrieb man anno 1403 Prigleins, welche Schreibart die älteste von allen ist, da sie auf der ältesten Prigglitzer-Urkunde vorkommt. Der Name Prigglitz in jetziger Schreibart, die jüngste von allen Schreibarten datirt von anno 1783, in welchem Jahre die Ortsnamen der hießigen Gegend neu organisirt wurden. Das war jenes Jahr, in welchem die Gloggnitzer Abtei auf dem Aussterbe-Etat gesetzt wurde.