Baugeschichte der Kirche

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Baugeschichte der Kirche

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Im Folgenden werden Passagen übernommen aus: Die Pfarrkirche St. Nikolaus zu Prigglitz, Kurzer Führer zusammengestellt von Pfarrer PETER SCHL0R Im Selbstverlag des Pfarramtes Prigglitz 1961.

Rechte: Peter Glaser, Datum: 2023-03-02

Abbildung 13: © DEV Prigglitz, Portal der Kirche

An der Kirche lassen sich deutlich mehrere Bauperioden erkennen. Der älteste Teil ist das Joch unter dem steinernen Orgelchor. Er stammt noch aus romanischer Zeit. Es ist der Rest der ursprünglichen Kapelle, die im 13. Jh. als Seelsorgstation erbaut wurde. Das Mittelschiff mit seinem eigenartigen Netzrippengewölbe ist eine gotische Erweiterung der romanischen Kapelle aus dem 14. Jh. Im Chor, hinter dem Hochaltar, befindet sich ein vermauertes gotisches Fenster. — Aus dieser Epoche dürfte auch der Teil des Pfarrhofes stammen, der unter dem Friedhof liegt. Wir haben hier noch eine schöne gotische Pforte. Das Südschiff (Frauenschiff) wurde im 15. Jh. an die Kirche angebaut. Ursprünglich war es kürzer als das Hauptschiff. Das letzte Joch ist ein barocker Zubau. Man merkt es deutlich an der Form des Gewölbes. An der Stirnseite der Südschiffapsis befindet sich ebenfalls ein vermauertes gotisches Fenster, dessen Umrisse man deutlich von außen erkennen kann. Der Südeingang zeigt innen eine schöne gotische Pforte. Die Sakristei wurde im Jahre 1536 an die Kirche angebaut, fällt also auch noch in gotische Zeit. Die Datierung findet sich an dem Fenster neben dem Missionskreuz. Das Nordschiff (Patriciusschiff) wurde in barocker Zeit gebaut. Ebenso wurde das Haupttor in barocker Zeit umgebaut. Zum Umbau wurden die gotischen Gurten verwendet, die bei Erweiterung des Orgelchores abgeschlagen worden waren. So ergibt sich eine eigenartige Profilierung des Tores. In früherer Zeit scheint das Portal überhaupt breiter gewesen zu sein. Ebenfalls im Barock wurden zwei Stützpfeiler der Südwand durch eine Mauer verbunden, sodass der Windfang entstanden ist. Eine Inschrift an diesem Windfang weist den Pfarrer Leopold Somerer (in Prigglitz von 1725 bis 1735) als Bauherrn der barocken Epoche aus. Die letzte umfangreiche Renovierung der Kirche wurde in den Jahren 1860—1880 durchgeführt. Kleinere Arbeiten fanden 1915, um 1925 und 1936 statt. 1954 wurde das alte Schindeldach, das durch Kriegseinwirkungen schwer gelitten hatte, durch ein Eternitschindeldach ersetzt.

Das schmiedeeiserne Friedhofstor wurde 1961 angeschafft und stammt aus der Werkstätte Ferdinand Bohrn in Gloggnitz.